Notizen vom Tonmann
Zuerst Wacholder, dann federndes Moos und Infotafeln, die mich unterwegs anstacheln wie Filmtrailer. Dann enthüllt sich das Moor selbst – ein dramatischer Auftritt in feuchtem Grün und Braun. Hätte es eine Stimme, wäre sie tief, knarrend und wahrscheinlich ein bisschen sarkastisch.
Hier bewegt sich alles langsamer. Nicht nur ich in meinen schlammigen Stiefeln, sondern auch die Luft, die Wolken, die Geräusche. Lärm trägt nicht weit. Er fällt einfach zu Boden – als wäre der hiesige Tontechniker der Natur heute schlecht gelaunt.
Alles hier ist eher stiller Zauberer als Disney-Glitzer. Mein inneres Kind sagt mir, ich sollte zu Hause mal nachsehen, ob noch irgendwo ein altes Dungeons-&-Dragons-Set auf dem Dachboden liegt.
Lieblingsgeräusch in der Aufnahme: Ein rhythmisches Klopfen bei Minute 46:44. Könnte eine Waldschnepfe sein – oder mein nächster Klingelton.